AAA – Kudadoo Maldives Private Island

20. Januar 2020
Inspiration, News, Reiseberichte

Ljuba Behre
Select Travelist Indian Ocean.

Für die American Automobil Association mit ihren über 50 Millionen Mitgliedern wäre Kudadoo nichts – das Straßennetz ist vergleichsweise unterentwickelt. Für die Fans der Japanischen Popband Attack All Around oder die der Punkgruppe Against All Authority aus Florida wahrscheinlich auch nicht. Das Eiland ist eindeutig zu ruhig. Aber vielleicht könnte die Arbeitstagung Allgemeine Algebra auf Kudadoo zu fruchtbaren Ergebnissen gelangen, schließlich steht die Privatinsel doch genau wie sie für AAA! Nur dass es sich bei letzterer Ausschreibung um ein einmaliges, höchst exklusives Konzept handelt, dessen Umsetzung sich jeder höchst individuell selbst zusammenstellen kann:

Anything – Anytime – Anywhere

Je nach Lust und Laune, Tages- oder Nachtzeit. Sie können frühstücken, zu Mittag oder Abend essen, wann immer es Ihnen gefällt. Das Gleiche gilt für die Spa-Behandlungen, die an jedem Ort der Insel angeboten werden. Und (fast) alles ist im Villenpreis enthalten.

Anything, Anytime, Anywhere ist das Motto dieses außergewöhnlichen Hotels, das erst letztes Jahr eröffnet wurde. Um ungestörte Erholung zu garantieren, nimmt das Hotel keine Gäste unter 16 Jahren auf.

Ob allein, zu zweit oder – auch das ist möglich – in einer kleinen, aber feinen Gruppe, denn man kann die 15 Over Water Residenzen auch als Gesamtpaket buchen. Zum Beispiel für eine Hochzeitgesellschaft, wobei dann ein weiteres AAA, nämlich das in der Finanzwelt gängige Kürzel für die höchste Stufe der Bonität, von gewisser Bedeutung sein könnte.

So oder so landen Sie wahrscheinlich erst einmal auf der Hauptinsel Malé. In nur 40 minütiger Entfernung mit dem Wasserflugzeug liegt ein vergleichsweise einsames Fleckchen Erde, das allerdings ziemlich himmlisch anmutet. Kudadoo ist eine der exklusivsten neu erschlossenen Malediveninseln. Mit nur 15 Villen und dem Restaurant auf Stelzen in der Lagune ist die Anlage nachhaltig erbaut, da die dichte Vegetation auf der Insel selbst nahezu unberührt gelassen wurde. Vom weiten Rundumstrand aus gelangt man auf der Westseite nach wenigen Metern zum Hausriff der Insel, während auf der Ostseite eine türkisfarben leuchtende Lagune zum Schwimmen einlädt.

Allerdings gibt es in diesem Teil unseres blauen Planeten natürlich auch Wesen, an deren Eleganz im Wasser wir nur sehr entfernt herankommen. Man kann sie entweder auf einer Boot-Safari sehen oder frühmorgens direkt am nahegelegenen Chanel bewundern: Delphine. Wenn diese hochintelligenten und sehr sozialen Tiere ebenso neugierig wie wir mal das ein oder andere Auge auf ihre Beobachter werfen, während sie silbern glänzend scheinbar schwerelos an uns vorbeiziehen und ab und an übermütig aus dem glasklaren türkisblauen Nass auftauchen, stellt sich unweigerlich ein Gefühl tiefer Dankbarkeit ein. Auch das Naturerlebnis auf Kudadoo ist sehr privat, sehr privilegiert und sehr besonders.

Während die Over Water Villen einen halbrunden Kreis auf der einen Seite der Insel bilden, steht das Hautgebäude „The Retreat“ nicht auf der Insel, sondern an einem langen Steg auf der Sonnenuntergangsseite Kudadoos. Hier befindet sich das klimatisierte Inselrestaurant, das sich auch dadurch auszeichnet, was es nicht hat: eine Speisekarte! Hier werden lediglich Vorschläge unterbreitet. Je nach Gusto kann der Gast mit den Köchen sein Lieblingsgericht besprechen und es sich servieren lassen.

Und wer die drei Restaurants auf der benachbarten Insel Hurawalhi ausprobieren möchte, besteigt einfach das inseleigene Boot und fährt in zehn Minuten hinüber. Auch die Mahlzeiten auf Hurawalhi sind inklusive. Ausgenommen ist lediglich das „5.8 Undersea Restaurant“ auf Hurawalhi, das ob seiner „Tiefen-Lage“ aber natürlich nicht zu toppen ist!