Fifty Shades of Green – Neuseeland

7. Oktober 2019
Inspiration, News, Reiseberichte

Alexander Chongkolnee
Select Travelist.

Es heißt, dass die Inuit über 50 Wörter für Schnee haben. Wenn es nach Travelist Alexander Chongkolnee geht, der jüngst in Neuseeland unterwegs war, dann dürfte es in dem Inselstaat mindestens 50 verschiedene Grünschattierungen geben. Für ihn war der Inselstaat:

Das grünste Fleckchen Erde,

das er je gesehen hat! Kein Wunder, denn die hiesigen – und riesigen, allerdings niemals tropischen! – Regenwälder sind eine sehr komplexe und vielschichtige Angelegenheit.

Die meisten Bäume Neuseelands sind entwicklungsgeschichtlich sehr alt – an ihnen knabberten schon die Dinosaurier! Unterhalb der Kronen der Kauri-Fichten, der White und Red Pines finden sich in gut 20 Metern Höhe diverse Laubbaumarten, unter denen wiederum unter anderem märchenhaft-verwunschen wirkende Baumfarne sowie die südlichste Palmenart der Welt, die Nikau-Palme, ihre Blätter von sich fächern. Von all den satten Wiesen, auf denen in sanfter Hügellage oder auch mal ziemlich steil ansteigend der wollige Exportschlager des Landes grast, ganz zu schweigen.

Aber irgendwoher müssen die Schafe, die die Insel bevölkern, ja schließlich auch ihr Futter kriegen, bevor ihre wahnsinnig warme Merinowolle geschoren und verarbeitet wird. Oder andere Teile vorzugsweise zartrosa und am besten in Begleitung eines schönen Cabernet Sauvignons aus Waiheke Island oder eines Pinot Noirs aus der Central Otago Region auf einem Teller landen.

Wenn Sie in den Genuss dieser beiden roten Rebsorten „on Location“ kommen wollen, liegen dazwischen zwar nur ein paar hundert Kilometer, aber dennoch Welten!

Waiheke Island, ein Katzensprung mit dem Wasserflugzeug von Auckland entfernt, ist ein idyllisches Refugium auch für die „Kiwis“ selbst.

Hier gibt es Kiwis, Kiwis und – Kiwis

Zum einen sind es putzige, nachtaktive Vögel, die man nicht ganz so einfach und häufig zu Gesicht bekommt, wie man sich das vielleicht im Vorfeld so vorstellt. Zum anderen die höchst schmackhaften Früchte und dann noch die Einheimischen. Letztere haben sich nach ersteren benannt, also nicht verwechseln!

Und dann gibt es natürlich auch noch Hobbits, das weiß schließlich jeder, der auch nur einen Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie des neuseeländischen Regisseurs Peter Jackson gesehen hat. Für Frodo-Fans ist die Filmset-Tour in „Hobbiton“ deshalb ein „Muss“: Hobbiton liegt nicht weit vom Lake Taupo, ungefähr in der Mitte der Nordinsel, mit seinen grandiosen Huka Falls.

Hat man die Cook-Straight, die die Nord- von der Südinsel trennt, überquert, befindet man sich in der Malborough Region – dem größten Anbaugebiet für die Top-Rebe des Landes: Sauvignon Blanc – bestens als Aperitif geeignet – bevor es weiter auf der „Spur des Roten“ in Richtung Süden geht. Allerdings nicht ohne Zwischenstopp in dem städtischen Favoriten von Alexander Chongkolnee:

„Queenstown am Wakatipu Lake mit Blick auf die Berge ist einfach toll!“

Nicht weit davon entfernt – wenngleich „nicht weit“ natürlich ein relativer Begriff ist. Bei der Topografie des Landes können sich 100 Kilometer beispielsweise durchaus ein paar Stunden hinziehen! Aber der Weg lohnt sich auf jeden Fall, sollte er zur „Lindis Lodge“ im Ahuiri Valley führen.

Dabei sieht man diesen Traum von einer Lodge zunächst kaum. Perfekt schmiegt sich die elegant wellenförmige Architektur in die umliegende Landschaft ein. Von weitem reibt man sich die Augen. Wo soll sich denn die Haute-Cuisine-Herberge befinden, hier draußen, wo nichts den Blick auf den Horizont verstellt? Drinnen hingegen herrscht unübersehbar Boutique-Luxus vom Feinsten. Fünf Designer-Suiten stehen zur Verfügung, und wen es aktiv in die atemberaubende Natur zieht, der hat die Qual der Wahl:

Hiking, E-Biking der Horse riding?

Per pedes, mit elektrischen oder natürlichen Pferdestärken, egal wie, Hauptsache Sie sind richtig vorbereitet, dann steht dem Abenteuer nichts entgegen. „Aotearoa“, das Land der langen weißen Wolke nennen die Maori ihre Heimat, und hier bekommt der Begriff „Himmel auf Erden“ durchaus eine neue Nuance. Für Fortgeschrittene gibt es die Möglichkeit des Gleitschirmfliegens. Wer lieber mit den Füßen auf dem Boden bleibt, kann in einem der fünf weltweit besten Fliegenfischreservate zur Angelrute greifen. Falls abends dann aber doch eher traditionell und landestypisch Lamm auf den Teller kommt, wären Sie wahrscheinlich wieder beim besagten Roten!